Bericht über unseren Einsatz in Uganda, der von Mitarbeitern der Hirslanden Klinik Stephanshorn und Prof. Dr. med. Michael Knauer durchgeführt wurde.
Der Einsatz für plastische Chirurgie von CHEIRA 2023 in Uganda.
Das Team untersucht über 100 Patienten und behandelt in einer Woche 60 von ihnen, darunter 30 mit Vollnarkose.
Der folgende Beitrag drückt Hoffnung und Dankbarkeit für die Arbeit des CHEIRA-Teams aus, das den Patienten geholfen hat. Das Video erstellt hat unsere Partner-Organisation IMET2000 aus Grossbritannien.
Da Einsätze in Mali und Burkina Faso aufgrund der angespannten Lage momentan nicht möglich sind, fasst Cheira nun Fuss im Herzen Afrikas, in Kamerun, Kenia und Uganda.
Im Frühling konnten in Uganda während eines gynäkologischen Einsatzes 32 Operationen durchgeführt werden. Dabei konnten die gemachten Erfahrungen der letzten beiden Einsätze konstruktiv in die Verbesserung der Prozesse einfliessen. Die Zusammenarbeit gestaltete sich bereits routiniert und effizient. Ein durchwegs erfolgreicher Einsatz.
Aufgrund der positiven Erfahrungen sind für 2023 zwei weitere Einsätze in Uganda geplant, und zwar in den Bereichen plastische Rekonstruktion und Gynäkologie.
Im September reisten zwei Freiwillige ins Oasis Medical Centre nach Mtwapa in Kenia. Dieser Einsatz hatte zum Ziel, die lokalen Fachkräfte im Operationsmanagement zu schulen und Vorarbeiten für einen grösseren Einsatz zu tätigen. Dieser erfolgte im November. Dazu befand sich ein über zehnköpfiges chirurgisch/gynäkologisches Team vor Ort. Es wurden gegen hundert Personen abgeklärt sowie etwa fünfzig operative Eingriffe vorgenommen.
Nach erfolgreicher Evaluation 2021 hätte im Oktober ein chirurgischer Ersteinsatz in Galagala, Kamerun stattfinden sollen. Obwohl die eingeplante Cheira-Chirurgin kurzfristig ausgefallen war, reisten zwei Fachpersonen – eine technische Operations- und eine Pflegefachfrau – ins schwer erreichbare Galagala. Den Verantwortlichen vor Ort gelang es, einen lokalen Ersatz für unsere Chirurgin zu organisieren, so dass zahlreiche Kinder gemeinsam operiert werden konnten. Nebenbei gab es noch Zeit für einige Schulungsstunden. Die ursprünglich geplante Schulung in Endoskopie soll 2023 nachgeholt werden.
CHEIRA darf auf einen erfolgreichen Herbst 2021 zurückblicken. Sämtliche Einsätze brachten positive Erkenntnisse:
In Uganda traf das Einsatzteam im Oktober auf sehr motiviertes Personal. Ein befreundetes englisches Hilfswerk hat unter anderem in verlässliche Wasserversorgung investiert, dank der eine Waschmaschine angeschafft werden konnte, um beispielsweise die Operationswäsche zu reinigen. Das CHEIRA-Team war kleiner als beim Frühlingseinsatz, weil das Teaching des Fachpersonals vor Ort im Vordergrund stand.
Zudem hat ein Fachmitarbeiter von CHEIRA sogenannte Burn-Sets in sehr abgelegenen Dörfern verteilt. Immer wieder verbrennen sich Kindern an offenen Feuerstellen. In der Mai-Mission ist aufgefallen, dass sie schwere Verbrennungen erleiden. Durch falsches Verbinden sind ihnen die Finger teilweise zusammengewachsen. Dank der abgegebenen Burn-Sets soll ein fehlerhaftes Verbinden nicht mehr möglich sein, sollen Verstümmelungen vermieden werden.
Kurz darauf stand ein weiteres Team in Kenia im Einsatz. Im Kilifi County Hospital wurde zum ersten Mal operiert, was – nicht ganz unerwartet – zu einigen Komplikationen in der Prozessabwicklung führte. Nichtsdestotrotz konnten 44 Patienten erfolgreich behandelt werden, darunter ein drei Monate altes Kind.
Im November reiste ein kleines Team von drei Personen zu einem abgelegenen Spital in Kamerun. Ziel dieses Erstbesuchs war, die Menschen und deren Bedürfnisse kennen zu lernen. Begeistert berichtete unser Einsatzteam von seinen Eindrücken und Erfahrungen. Es habe ein sehr motiviertes Team sowie ein adäquat ausgerüstetes Spital vorgefunden, welches für CHEIRA-Einsätze bestens geeignet sei.
Nun geht es darum, bei den Spitälern abzufragen, welche Bedürfnisse sie an Unterstützung durch uns im kommenden Jahr haben und die Einsätze entsprechend zu planen.
Der Herbst ist für Cheira gespickt mit drei Einsätzen in Afrika. Aktuell ist eine Fachgruppe in Uganda im Einsatz. Eine erste Rückmeldung der Chirurgin lautet: «Kurz um, ich bin begeistert! Sie sind sehr motiviert, haben vom letzten Einsatz viel behalten. Ich bin stolz, und das sage ich selten.» Ziel in Uganda ist es, die Fachpersonen zu schulen, damit sie Eingriffe, für welche die Infrastruktur vorhanden ist, selbständig effizient durchführen können. Der Bedarf ist gegeben. Im Durchschnitt wartet ein Patient für eine Standardoperation zwei Jahre.
Demnächst fliegt eine Einsatzgruppe nach Kenia. Hier handelt es sich um einen Ersteinsatz. Nach Besichtigung des Spitals und der Infrastruktur wird zum ersten Mal operiert. Hier geht es darum auszuloten, wie beispielsweise Prozesse der Patiententriage und der Standardoperationen im Zusammenspiel mit uns funktionieren. Bei positivem Ausgang ist auch hier das Ziel, eine langfristige Zusammenarbeit aufzubauen.
Im November fliegen zudem drei Fachpersonen von Cheira nach Kamerun. Sie reisen zu einem Spital, welches von Wallisern aufgebaut wurde. Auch in Kamerun ist die Gesundheitsversorgung mangelhaft. Abhängig von der Infrastruktur, welche vor Ort vorhanden ist, wird der nächste Schritt die Planung eines operativen Ersteinsatzes 2022 sein.
Die drei geschilderten Einsätze sind für unsere Planung ausschlaggebend, da wir danach abschätzen können, welche Missionen in welchen Fachgebieten im nächsten Jahr möglich sind.
Im März machte sich eine kleine Delegation auf nach Kenia. Ziel war es, in der bedürftigen Region Ganze ein Spital zu hospitieren, welches an einer Zusammenarbeit mit Cheira interessiert ist.
Der Besuch war erfolgreich. Offene Punkte konnten geklärt werden und die Planung eines Ersteinsatzes im Herbst diesen Jahres kann angegangen werden.
Die Dringlichkeit ist gegeben, warten Patientinnen und Patienten im Durchschnitt zwei Jahre auf einen Operationstermin. Dann muss es auch noch möglich sein, den Eingriff zu bezahlen.
Ein Dank geht an unsere Partnerorganisiation Pro Ganze Kenia (Schweiz) - NEWS für die gute Vorbereitung vor Ort.
Im Mai wird sich ein 12-köpfiges Team auf nach Uganda machen. Operiert wird in zwei Sälen in den Disziplinen Chirurgie, Gynäkologie und Gesichtschirurgie. Die Triage vor Ort hat bereits stattgefunden und es erwarten uns zahlreiche Menschen, die sich einen chirurgischen Eingriff nicht leisten könnten.
Auch dies ist ein Ersteinsatz. Angestrebt wird auch hier eine langjährige Zusammenarbeit.
Während unserer Arbeit in Burkina Faso und Mali hatten wir regelmässig mit Noma Opfern zu tun und haben mit Leuten aus Organisationen zusammengearbeitet, die Teil der NoNoma Federation sind
(Members nonoma.org). Noma ist eine bakterielle Krankheit, die Kindergesichter zerstört. Da
Mangelernährung, fehlende Mundhygiene und ein grundsätzlich geschwächtes Immunsystem, die Verursacher der Krankheit sind, nennt man es auch das «Gesicht der Armen». Dieses Gesicht hat auch der
bekannte Schweizer Abenteurer Bertrand Piccard auf seinen Reisen gesehen und gründete in der Folge die NoNoma Federation.
NoNoma ist für Cheira ein bereicherndes Netzwerk. So können wir uns untereinander in medizinischen, aber auch logistischen Fragen austauschen und uns gegenseitig unterstützen. Obwohl die Arbeit
in der Sahelzone aktuell wegen terroristischen Gefahren und Corona erschwert ist, hoffen wir, dass wir bei einer Situationsverbesserung die Arbeit zu Gunsten der Noma-Kinder wieder aufnehmen
können.
Leider musste sich Cheira im letzten Jahr aus Burkina Faso zurückziehen. Die terroristischen Anschläge haben speziell im Nordwesten, aber grundsätzlich im ganzen Land ein Ausmass angenommen, dass
wir nicht mehr mit gutem Gewissen unsere Teilnehmenden der Gefahr aussetzen konnten.
Wir hoffen, dass sich die Lage verbessert, aber im Moment gibt es wenig Hoffnung. Die Regierung scheint sehr schwach und das Militär wagt sich kaum mehr in die Provinzen. Viele NGO ziehen sich
zurück. Kein gutes Zeichen für dieses arme Land.
Wir haben uns bei Cheira entschieden neue, mögliche Kooperationspartner ausserhalb der Sahelzone zu suchen. Wir konnten durch verschiedene Kontakte eine vielversprechende Zusammenarbeit mit
Vittorio Torres von Vihda (https://www.vihda.org/) aufbauen. Er ist Pädiater und war mit diversen Organisationen (IKRK; MSF) in unterschiedlichen Krisengebieten im Einsatz.
Seit einigen Jahren engagiert er sich in Kenia, hautsächlich im Bezirk Nyeri, nördlich von Nairobi. Er arbeitet direkt mit dem Gesundheitsministerium zusammen und hat dort Cheira
vorgestellt.
Die Verantwortlichen vor Ort haben sofortiges Interesse angemeldet. Der Bezirk braucht einerseits diverse Fachchirurgen um die grossen Fallzahlen zu bewältigen, sie sind aber zudem sehr an einem
Know How Transfer und Schulung interessiert. Eine Herausforderung, die Cheira sehr gerne annehmen würde. Erst ist die Situation, die direkten Anfragen / Bedürfnisse der Leute vor Ort zu
evaluieren und danach die richtigen Ressourcen und Teams zusammenzustellen.
Dies war in Planung, aber dann kam Corona…..
Weitere Projekte und Evaluationsreisen waren nach Kilifi, Kenia (Küste) geplant und ein sehr guter und stabiler Kontakt hätte uns im Mai nach Uganda geführt.
ABER: wenn das Reisen wieder möglich ist, werden wir weitermachen. Das ist klar – und wir freuen uns, wenn Ihr dabei seid.
06/08/2020
Cheira ergänzt seine Strukturen und hat neu einen Beirat bestehend aus folgenden Mitgliedern:
● Samuel Bon ist CEO von Swisscontact in Zürich. Swisscontact fördert eine integrative wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Er kennt sich somit bestens in den Gebieten aus, in denen Cheira aktiv ist.
● Dr. Christian Niehus ist plastischer Chirurg in Zürich und versteht dadurch die medizinischen Herausforderungen unserer Missionen.
● Truls Toggenburger, Winterthur, ist unser Mann aus der Wirtschaft. Er ist CEO der Toggenburger Unternehmungen und kennt mit seiner IKRK-Erfahrung die Bedürfnisse von
Cheira.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unserem Beirat.
04/07/2020
Liebe Cheira Interessenten
OLMA abgesagt, Jodlerfest abgesagt – eine unbekannte Zukunft in fast allen Bereichen unseres Lebens. Natürlich ist Cheira auch betroffen. Im Mai war ein Probeeinsatz in Uganda geplant. Anfang
Oktober hätte sich ein Team in Kilifi , einem Spital an Kenias Küste engagiert und für Ende Oktober war ein Einsatz in Uganda geplant. Leider musste aufgrund von geschlossenen Grenzen und
diverser Planungsunsicherheiten alle Missionen verschoben werden.
Cheira freut sich sehr, dass wir mit vielen Spitälern und Gesundheitsverantwortlichen in Kenia und Uganda stabile Kontakte knüpfen konnten und wir eingeladen sind unsere Hilfe zu bringen.
Speziell in Kenia ist eine Zusammenarbeit mit den Behörden geplant, damit wir auf die Bedürfnisse der Spitäler eingehen können.
Dies kann in der Vermittlung von Know how und Schulung sein, aber auch in der Unterstützung Patientenwartelisten abzuarbeiten. Wir sind gespannt auf diese Aufgaben und freuen uns baldmöglichst
unsere Hilfe bringen zu dürfen.
Corona hat die Welt verändert. Wie sehr wird sich in den nächsten Jahre zeigen. Was wir nicht ändern wollen, ist das Engagement von Cheira – Menschen medizinische Hilfe zu bringen, die sonst
keine Chance auf Behandlung haben.
Vielen Dank Ihnen allen, dass Sie uns dabei unterstützen und begleiten!
24/06/2020
Die Vertreter des Vereins Cheira durften Anfangs Juni vom Lions Club Toggenburg einen Check über CHF 20'000 entgegennehmen. Mit diesem Geld werden weitere gemeinnützige Missionen realisiert. Der Verein Cheira engagiert sich in Entwicklungsländern und Krisengebieten für Kinder im Bereich der Wiederherstellungschirurgie. Im Fokus stehen entstellende und invalidisierende Leiden, die von der Infektionskrankheit Noma, von Tumoren, von Unfallfolgen (Verbrennungen, Schlangenbisse) sowie von angeborenen Fehlbildungen herrühren. Die Operations-Teams von Cheira arbeiten ehrenamtlich während ihrer Ferien. In einer Mission, welche rund zwei Wochen dauert, führen sie unterschiedlichste Spezialeingriffe durch, die von örtlichen Ärzten nicht vorgenommen werden können.
An der Standaktion am Frühlingsmarkt in Flawil vom 4. Mai 2019 sammelte der Lionsclub Toggenburg für Cheira. Es ist bereits das zweite Mal, dass wir vom grosszügigen Engagement des Lionsclub Toggenburg profitieren dürfen. Herzlichen Dank! Wer ist auf unseren Missionen mit dabei? Wie läuft so ein Einsatz ab? Wie vielen Menschen können wir helfen? Wie sieht es mit der Sicherheit aus? Welche Operationen führen wir durch? Joachim Krump, Leiter bei Rettung St.Gallen und Leiter Logistik bei Cheira, und Pflegefachfrau und Cheira Missionskoordinatorin Manuela Solenthaler erzählten Interessierten von Ihren Erfahrungen.